Turnfahrten Aktive Herren

Robin Hood und Wilhelm Tell on Tour

Nur gerade 8.5 h nach ihrem letzten Training trafen sich 14 verschlafene Augenpaare am gewohnten Ort zur Turnfahrt. Auch das 15. Paar traf kurz darauf ein. Wagte man einen Blick in die Runde, so war der Gesamteindruck der Edelweissträger jedoch um einiges besser als in den vergangenen Jahren, da die wertvolle Energie nicht schon am Abend zuvor am Oktoberfest verpulvert werden konnte.

Unter dem monotonen Klimpern einiger Gaschos Bier im Hintergrund machte sich die Truppe auf den Weg zur Bushaltestelle. Ab Wil wechselten sie auf den Zug, welcher sie nach Zürich brachte. Dort angekommen mussten die Turner mit Schrecken feststellen, dass der Anschlusszug ausgefallen war. Die Organisatoren entschieden sich für die nächst mögliche Ersatzverbindung und trotz der extra Viertelstunde für das wechseln des Zuges musste eine Handvoll – abgelenkt durch Pipipause und einem freundlich winkenden Lokführer – auf den Zug rennen. Angekommen in Rotkreuz im Kanton Zug erreichte die gesamte Turnfahrtschar, nach dem Bestaunen einiger Prachts-Häschen, Meierskappel.

Unter fachmännischer Betreuung lernten die Edelweissträger den Umgang mit Pfeil & Bogen, Armbrust und dem Blasrohr. Schnell kamen in der Gruppe einige Robin Hoods und Wilhelm Tells zum Vorschein. Generell hätte Walterli aber wohl keinen guten Tag erlebt. Nach dem Kennenlernen der verschiedenen Waffen wurde das Erlernte bei einem Wettkampf über alle drei Disziplinen unter Beweis gestellt. Der Zusätzliche Faktor, dass der siebte Rang der Organisator der nächstjährigen Turnfahrt werden würde, verlieh dem ganzen einen zusätzlichen Kick.

Mit hausgemachten Köstlichkeiten vom Hof nebenan füllten die erschöpften Schützen ihre Kraftreserven. Auch ein Verdauungsschläfchen liessen sich einige nicht nehmen. Es war, als ob sie ahnten, dass der Nachmittag kräftezehrend werden könnte.

Nach einer weiteren kurzen Verschiebung zu Fuss wurden die Edelweissträger vom Personal eines Party-Busses in Empfang genommen. Im Bus mit eingebauter Bar und Soundanlage versorgte Priska die durstigen Turner mit Getränken, während der Chauffeur die Tour nach Fischingen von 75 Minuten auf fast 3.5 Stunden ausbaute. Das Highlight der feuchtfröhlichen Fahrt wahr wohl für viele die Interaktion mit den anderen Verkehrsteilnehmern, das Lowlight aber für alle das fehlende WC im Bus.

Zurück in der Region erwartete sie Mario Schrepfer in der Chämihütte in Fischingen mit verschiedensten Salaten und Fleischen vom Grill, welche vorab von Kurt Sturzenegger dort platziert wurden. Für die sichtlich mitgenommenen Turner war er in diesem Moment der Retter in der Not. Bei Kerzenschein wurden die letzten Stunden der Turnfahrt genossen.

Besten Dank an alle Helfer und Organisatoren dieses Anlasses und ein Hoch auf die beiden Organisatoren der nächsten beiden Turnfahrten Philipp Sturzenegger und Ramon Scherrer.

CHRISTOPH GROB / 22.09.2020

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